Sr. Papá Chango – Fantasie trifft Realität
Seit 2019 schmückt ein ganz besonderes Werk des mexikanischen Künstlers Sr. Papá Chango die erste Etage der Galerie. Mit seiner farbenfrohen, fast kindlichen Ästhetik erschafft der mexikanische Künstler eine Szene, die sowohl berührt als auch zum Nachdenken anregt. Seine Kunst verbindet Fantasie mit dem Alltag und setzt ein klares Zeichen für Menschlichkeit, Offenheit und globale Verbundenheit.
Eine Szene voller Emotionen
Das Mural trägt den Namen „No Borders! Will accept love“ und zeigt eine Gruppe skurriler, pelziger Wesen in intensiven Farben. Auf der linken Seite sitzt ein großes, traurig wirkendes, blaues Wesen mit gesenktem Blick. Vor ihm steht ein Schild mit der Aufschrift „Will accept love“ – eine Botschaft, die in ihrer Schlichtheit tief trifft. Gegenüber steht ein kleineres, rot-orangefarbenes Wesen mit ausgestreckten Armen, als ob es Trost oder Freundschaft anbieten möchte. Dazwischen ein kleiner Hund – eine universelle Metapher für Loyalität und bedingungslose Liebe. Die Szene strahlt eine berührende Mischung aus Melancholie, Hoffnung und Verbundenheit aus.
Der Titel „No Borders! Will accept love“ gibt dem Werk eine noch tiefere Bedeutung. Auf den ersten Blick könnte man „No Borders“ politisch verstehen – als Kritik an physischen Grenzen zwischen Ländern. Doch das Mural spricht eine universellere Sprache: Welche Grenzen errichten wir im Alltag? Es geht um soziale Barrieren, um Ausgrenzung und um die Mauern, die zwischen Menschen bestehen.
Das große blaue Wesen wirkt nicht nur traurig – es scheint isoliert, übersehen, vielleicht sogar ignoriert. Doch es bittet nicht um Geld oder materielle Hilfe, sondern um etwas viel Grundlegenderes: Liebe. Es ist eine stille Erinnerung daran, dass jeder Mensch – unabhängig von Herkunft oder sozialem Status – das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Zuneigung hat. Sr. Papá Chango bringt uns mit diesem Werk dazu, über unsere eigenen Grenzen nachzudenken und darüber, wie oft wir diejenigen übersehen, die eigentlich nur ein wenig Mitgefühl brauchen.
Kunst als Sprache für globale Themen
Sr. Papá Chango ist ein mexikanischer Künstler mit Wohnsitz in Berlin. Seine Werke zeichnen sich durch eine einzigartige Mischung aus Fantasie und Alltag aus. Er erschafft bunte, lebendige Welten voller Charaktere, die auf den ersten Blick verspielt wirken, aber tiefgründige Botschaften vermitteln.
„Es ist mir sehr wichtig, Menschen für aktuelle globale Themen zu sensibilisieren. Deshalb informiere ich mit meinen unschuldigen Murals auf klare und einfache Weise – mit der Absicht, Herz und Verstand zu berühren.“
Seine Kunst geht über Ästhetik hinaus – sie ist ein Instrument, um gesellschaftliche und politische Themen sichtbar zu machen. Grenzen, soziale Ungerechtigkeit und menschliche Verbundenheit sind wiederkehrende Motive in seinen Werken. Das Mural am Teufelsberg verdeutlicht dies auf eine poetische Weise: Liebe kennt keine Grenzen, und jeder verdient Zuneigung und Mitgefühl.
In den letzten sechs Jahren hat Sr. Papá Chango seine Kunst auf der ganzen Welt ausgestellt – von Deutschland über Spanien, Rumänien, Australien, die Niederlande, Belgien, Kolumbien bis hin zu Mexiko. Sein Ziel ist es, nicht nur Kunstwerke zu hinterlassen, sondern auch mit Gemeinschaften und Menschen in Kontakt zu treten.
Mit seinem Mural am Teufelsberg ist es ihm gelungen, einen Teil der Urban Art Culture in Berlin mitzugestalten und eine bleibende Botschaft zu hinterlassen. Sein Werk erinnert uns daran, dass Empathie, Liebe und Zusammenhalt universelle Werte sind – unabhängig von Herkunft, Grenzen oder Sprache. Das Kunstwerk lädt dazu ein, einen Moment innezuhalten, die Botschaft auf sich wirken zu lassen – und vielleicht auch darüber nachzudenken, wie wir selbst ein kleines bisschen mehr Liebe in die Welt bringen können.